Mercedes W124 500 Motorhauben Dämmmatte

vor einiger Zeit haben wir uns einen wunderschönen 500E in den Bestand geholt. Das Fahrzeug dient vor allem als Ausstellungsfahrzeug und als Musterfahrzeug für die Entwicklung von Ersatzteilen.

Die nicht geringe Laufleistung von knapp über 300.000 km hat ihre Spuren hinterlassen, die jetzt sukzessive beseitigt werden.

Ein Thema das uns hier recht lange und intensiv beschäftigt hat, ist die Motorhauben Dämmmatte. Wenn die Motorhaube von innen auslackiert ist wie z. B. bei einem BMW E30 kann man die Motorhauben Dämmmatte und die Klebereste auch vollständig entfernen und man erhält eine saubere und ansprechende Optik.

Im W124 bzw. im 500 E ist die Innenseite der Motorhaube allerdings nur in grau aus lackiert. Auch lassen sich alte Klebereste nicht mit Verdünnung beseitigen, da die dünne Lackierung ohne Klarlack angegriffen wird. Ergo ist die Optik ohne Motorhauben Dämmmatte bescheiden.

Motorhauben Innenseite nach Abfall/ Entfernen der Dämmungsreste

Zudem hat die Matte ja auch mehrere Funktionen.

#1 die Geräusche des Motors sollen gedämmt werden.

#2 die aufsteigende Hitze vom Motor soll reduziert werden, um das Blech und den Lack nicht unnötig aufzuheizen. U. a. entstehen bei Regen unschöne und hartnäckige Flecken.

Der Grund warum über dieses Thema einen separater Post geschrieben wird, ist die Verfügbarkeit der originalen Mercedes Dämmmatte A1246820726. Diese hat sich ersetzt in die Teilenummer A1246800025. Dies ist die aktuelle Teilenummer für VorMopf und Mopf1 W124 Motorhauben. Die meisten W124 haben einen Reihenmotor (4- oder 6-Zylinder) und haben den heissen Abgaskrümmer auf der Beifahrerseite. Um die Hitze hier besonders gut abzuschirmen, hat man an dieser Stelle eine Aluminiumkaschierung aufgebracht.

Original Dämmmatte von Mercedes mit Teilenummer A1246800025

Diese Optik wirkt im W124 mit M119 Motor unpassend. Unser Wunsch war es, eine Motorhaubendämmung zu finden, die eine symmetrische Kaschierung oder gar keine Kaschierung besitzt. Hierfür haben wir ein wenig recherchiert und folgende Alternativen ausgemacht:

Firma AD-Fahrzeugteile/ Stern Oldtimer (Ebay): bei dieser handelt es sich um ein Schaumstoff Dämmmaterial mit Vlieskaschierung. Die Matte wird inkl. Sprühkleber geliefert. Grundsätzlich macht diese Matte einen ordentlichen Eindruck. Allerdings ist diese in der Dicke und der Oberflächenstruktur des Vlies weniger strukturiert als das OE Material. Diese wirkt ein wenig zu dünn.

oben die Stern Oldtimer Dämmmatte; unten Mercedes

Eine Alternative haben wir bei der Firma Partswork GmbH gefunden. Diese Matte besteht nur aus einem Schaum mit Waffelstruktur (ähnlich C126 SEC). Die Dämmmatte ist selbstklebend hat aber an der Unterseite einen anderen Randbeschnitt als die Originalmatte. Diese Matte scheint für Modellpflege 2 Fahrzeuge vorgesehen zu sein.

Waffelstruktur über die gesamte Fläche

Wir haben uns für die Dämmmatte der Firma Partswork entschieden, da uns die selbstklebende Lösung sehr zugesagt hat. Die Unterkante haben wir entsprechend dem Muster bei geschnitten. Ganz wichtig: die Folie über dem Kleber sollte man nie als Ganzes abziehen. Man muss diese mit einem Cutter Messer segmentieren und dann von Innen nach aussen bzw. von oben Richtung Zentrum und dann zu den Seiten und nach unter arbeiten. Für diese Arbeit holt man sich am Besten Hilfe von jemandem, der sich mit Folieren oder solchen Dämmmatten auskennt.

Der wirklich schwierigste Teil sind die ‘Hinterschnitte’ an den Seiten und unten über dem Heizungskasten. Wenn der doppelseitige Kleber einmal anklebt, kann man diese nicht mehr ohne Beschädigung abziehen.

Der Vorteil einer Matte mit Sprühkleber wäre natürlich, dass man in diesen Bereichen kein Kleber aufträgt und die Matte nur einsteckt.

Partswork Dämmmatte zu 50% montiert

Abschliessend lässt sich sagen, dass sich die Optik der Matte sehr gut in den Motorraum einfügt. Nur absolute Originalzustands werden die Abweichung ggü. dem Werkszustand erkennen.

Wir sind allerdings mit unseren ‘Untersuchungung’ noch nicht ganz fertig. Es wird noch eine Matte mit Flies von der Firma Febi (Teilenummer 09505) angeboten. Auch diese werden wir uns noch einmal zukommen lassen und über die Unterschiede berichten.

Mercedes Komfortblinker

Wer seinen G-Modell auch intensiv auf der Strasse nutzt, wünscht sich an der ein oder anderen Stelle moderne Komfortfeatures. Gerade bei Spurwechseln fehlt oft eine Blinker Tip bzw. Komfort Funktion: einmal Antippen = mehrmaliges Blinken.

Da wir uns intensiv mit Elektrik und Elektronik auseinander setzen, haben wir uns länger über die Adaption eines Relais mit Zeitschaltung Gedanken gemacht. Wie der Zufall will, haben wir aber im Angebot des Unternehmens DTL ein fertig konfiguriertes Mercedes Komfortblinker Modul gefunden. Die Firma DTL beschäftigt sich hauptsächlich mit Mercedes SL und SLC der R107 Baureihe. Daher wird das Modul auch als passend für diese Baureihe inseriert. Mercedes hatte im Elektrik Bereich Baureihen übergreifende Standards; Stecker, Pinbelegung und Kabelfarben sind meist identisch.

Lieferumfang DTL Blinkmodul

Das DTL Blinkmodul ist komplett vor konfektioniert und wird mit komplettem Montagematerial geliefert. Die Einbauanleitung führt klar durch die einzelnen Schritte. Da wir das System in einen Mercedes G-Modell W460 einbauen wollten, haben wir zuerst den Anschlussstecker des Lenkstockschalters/ Blinkerhebels frei gelegt. Hierfür muss die Abdeckung links neben dem Lenkrad demontiert werden. Zum Vorschein kommt der klassische 14-polige Kostal Blockstecker.

Die Einbauanleitung erläutert genau welcher Pin/ Kabelfarben aus dem Stecker zu entnehmen und durch einen Pin des Blinkermoduls zu ersetzen ist. In Summe sind es drei zu ersetzende Pins. Die nun ausgesteckten Pins werden mit drei Kontakthülsen des Moduls verbunden. Zum Isolieren der blanken Hülsen liegen Schrumpfschlauch Streifen bei. Wir haben eine 4 polige Kostal Stecker/ Buchsen Kombination aus unserem Fundus verwendet. Für den Masseanschluss findet sich unter dem Armaturenbrett ein M6 Massepunkt. Die Versorgungsspannung (Klemme 15) wurde direkt am Sicherungskasten abgezweigt. Hier wären auch eine Verbindung direkt am 14 poligen Stecker oder z. B. am Radio möglich gewesen.

DTL Blinkermodul komplett verdrahtet

Wir haben die Kabelstränge noch abgewickelt, das Modul rückseitig ans Armaturenbrett geklebt und die Blinksequenz auf 4 x Blinken pro Tippen programmiert (hierfür ist der Druckknopf vorgesehen – Anleitung beiliegend). Wir sind sehr zufrieden mit dem Produkt und freuen uns über dieses Upgrade unseres G-Modells.

Volkswagen VW T3 Wasserboxer Motorkabelbaum

Der Volkswagen VW T3 von Volkswagen stellt die dritte Generation der VW Busse/ Transporter Baureihe dar. Die T3s wurde von 1979 bis 1992 produziert. Gegenüber T1 und T2 ist das Design die Karosse nicht mehr von Rundungen sondern geraden Kanten und Ecken geprägt.

Nach wie vor markantestes technisches Merkmal ist der Heckmotor. Der T3 ist zum einen die letzte Transporter Baureihe mit Heckmotor zum anderen mit Luft- anstatt einer Wasserkühlung. Ab 1982 wurden alle T3 Motoren auf Wasserkühlung umgestellt. Ab da an wurden neben Dieselmotoren nur noch 1,9 und 2,1 Liter Wasserboxer (WBX) Motoren angeboten.

Nachdem die Preise für T1 und T2 Busse in immer Schindel erregendere Höhen eilen, hat sich seit einigen Jahren der T3 vom Mauerblümchen zum begehrten Klassiker gemausert. Die Zeiten in denen T3 als günstige Verbrauchstransporter genutzt werden, ist zu 100% vorbei. Viele Fahrzeuge werden wieder aufgebaut oder vollständig restauriert. Und genau hier beginnt das Dilemma:

Leider ist es trotz der immer besser werdenden Ersatzteil Verfügbarkeit durch Volkswagen Classic Parts nicht möglich alle Motorkabelbäume für den T3 zu bestellen.

Dies führte zu einer Werkstatt Anfrage, die sich um die Restaurierung eines VW T3 mit 2,1 Liter Wasserboxer kümmert. Dieser Motor ist mit der Digifant Motorsteuerung bestückt, welche Einspritzung und Zündung ansteuert. Der Neuaufbau des Motorkabelbaums wurde komplett mit passend farbcodierten FLY Kabeln (PVC Kabel mit dicker Isolierung) vorgenommen. Da ab Werk hauptsächlich Bosch/ AMP Komponenten verbaut wurden, konnten alle Crimp-Kontakte für Sensoren, Einspritzdüsen und Relais erneuert werden. Einige Steckergehäuse, Dichtungen und Relaissockel wurden von einem Schlachtkabelbaum übernommen.

Lambdaanzeige

Wir beschäftigen uns seit geraumer Zeit mit der K-Jetronic. Wir konnten auch einige persönliche Erfahrungen mit dem K-Jet System durch unsere eigenen Fahrzeuge Mercedes 280CE (W123 Baureihe) und dem Puch 280GE (W460 Baureihe) sammeln. Vor allem bei Fahrzeugen, die wenig bewegt werden, gibt es oft Probleme mit Ablagerungen im Kraftstoffsystem. Hier kommt es zu schleichenden Änderungen in den Drücken (System- und Steuerdruck). Neben dem Startverhalten wird auch der Motorlauf durch die fehlerhafte Gemischbildung beeinflusst. Wenn nun kein eigenes Abgastestgerät zu Verfügung steht, gibt es dennoch eine Möglichkeit jederzeit die korrekte Gemischbildung zu kontrollieren. Dies klappt hervorragend mit einer Lambdaanzeige. Mit dieser können aber nicht nur Fehler erkannt werden. Auch bietet sich ein solches System an, um die Einspritzanlage korrekt einzustellen (Stickwort: CO Einstellschraube) und hierdurch den Verbrauch im Zaum zu halten.

das komplette AEM Lambdaanzeigen Kit vor dem bereits gebohrten Hosenrohr

Wir haben uns für ein System von der Firma AEM entschieden, da dieses mit einem ‘relativ’ schlichten Rundinstrument geliefert wird. Im Tuningsektor ist AEM als ein sehr zuverlässiger Anbieter bekannt. Die AEM Lambdaanzeige beinhaltet alle Komponenten, um das System zum Laufen zu bringen. Dafür ist der Preis von ca. 200 Euro nicht zu hoch. Zum Anschluss müssen dennoch einige Schritte vorgenommen werden. Der entscheidendste ist die Positionierung der Lambdasonde. Diese haben wir wie in einem modernem Fahrzeug im Flammrohr/ Hosenrohr installiert. Es muss dringend auf den Freigang geachtet werden. Auch sollte die Lamdasonde eher zur Seite oder nach oben zum Fahrzeug eingeschraubt werden, um ein Hängenbleiben zu verhindern. Zur Montage muss ein entsprechend grosses Loch gebohrt werden. AEM liefert den passenden Schweissadapter dann gleich dazu. Diesen haben wir eingeschweisst und die Gelegenheit genutzt, das Hosenrohr mit Temperatur festem Lack zu verschönern.

hier ein Bild des fertigen Hosenrohrs mit eingeschraubter Lambdasonde

Der Anschluss der Verkabelung gestaltet sich relativ simpel. Der Kabelsatz für die Sondenheizung und das Signal ist komplett vorkonfektioniert und kann direkt angesteckt werden. Der Kabelsatz für die Versorgung muss eingelötet oder mit den beiliegenden Quetschverbindern angeschlossen werden. Die Anleitung lässt hierzu aber keine Fragen offen. Als finaler Installationspunkt steht die Positionierung der Anzeige an. Bei einem Klassiker ist die Montag eines modern anmutenden Instruments Geschmacksache. Sicher kann man sich einen Halter bauen und die Anzeige im Handschuhfach verstecken. Wir haben uns dazu entschieden, das relativ unaufdringliche Rundinstrument in der Mittelkonsole unseres Puch 280GE einzubauen. Da wir kein Loch- oder Kronenbohrer in entsprechender Grösse zur Hand hatten, haben wir uns eines Tricks bedient. Man zeichnet zuerst einen Kreis auf die Fläche. Dann werden mit einem kleinen Bohrer eng bei einander liegende Bohrungen entlang der Kreislinie gesetzt. Dann wird auf einen etwas gößeren Bohrer gewechselt. Alle Löcher werden nun nachgebohrt. Hierdurch werden die Stege so schmal, dass diese mit einem Seitenschneider gekappt werden können. Das Loch kann nun mit einer Feile abgerundet werden.

das Loch in der Mittelkonsole bereits auf Maß aufgefeilt

Die finale Montage der Lambdaanzeige gelingt mit der beiliegenden Klammer. Diese wird von hinten auf das Instrument aufgesteckt und mit zwei Rändelmuttern fest gezogen. Das System heizt mit Drehen des Zündschlüssels die Lambdasonde vor und liefert innerhalb von wenigen Sekunden einen konkreten Lambdawert (mittig – Digitalanzeige) als auch das Luft-Kraftstoff Geschmischverhältniss im umliegenden Ring.

das fertige Ergebnis

elektronische Steuerdruckanzeige

Der Steuerdruck ist einer der wichtigen Vitalwerte einer Bosch K-Jetronic Einspritzanlage. Hierfür bieten wir seit längerem eine mechanische Steuerdruckanzeige für die Montage im Motorraum an. Bei Auffälligkeiten kann also direkt der Steuerdruck bei warmem oder kaltem Motor geprüft werden. Allerdings wurde der spezielle Wunsch an uns heran getragen, den Steuerdruck elektronisch auf ein Instrument im Innenraum zu übertragen: eine elektronische Steuerdruckanzeige.

Hierzu haben wir ein wenig recherchiert und festgestellt, dass die von VDO angebotenen 0-5 bar Drucksensoren nicht nur für die Druck-Messung von Öl sondern auch von Kraftstoff ausgelegt sind. Wir haben folgenden VDO Sensor montiert: 360-081-029-001K. Nun galt es natürlich ein entsprechendes Anzeigeninstrument zu finden. Auch hier wurden wir im VDO Sortiment fündig. Das 52 mm 0-5 bar Instrument der Cockpit International Serie.

Wie es der Zufall will, hatten wir ja bereits eine Öldruckanzeige in unseren Puch 280GE montiert. Dieses System basiert auf Komponenten mit dem selben Messbereich von 0-5 bar bzw. einem elektrischen Widerstandsbereich von 10-184 Ohm. Für einen Prototypen-Aufbau haben wir den Sensor in die Verbindung: Mengenteiler-Warmlaufregler integriert und statt des Öldruck-Sensors nun den Kaftstoffdrucksensor angeschlossen. Wir hatten in unserem Fall das Glück, dass wir die Verbindung bereits auf PE-Schlauch umgebaut hatten. Hierdurch war die Integration des Sensors sehr einfach. Es wurde ein M10x1 T-Stück (z. B. ATE 03.3513-0200.19) in Kombination mit Schnellverbindern aus dem Schmieranlagenbereich (z. B. Fa. SKF oder Sinntec) kombiniert.

In Zukunft stehen noch zwei Modifikationen an: Nutzung der Anzeige für beide Druckwerte: Öldruck UND Steuerdruck. Hierfür wird ein Wippschalter zur Auswahl der jeweiligen Signalleitung im Innenraum montiert. Die zwei Modifikation betrifft das Anzeigeninstrument, das aktuell ein Öldruck Symbol zeigt. Hier wird ein Zifferblatt mit zentralem ‘Bar’ Aufdruck bevorzugt.