Lordosenstütze im Mercedes R129 nachrüsten

Wenn der Mercedse R129 SL ab Werk nicht mit den orthopädischen Sitzen bestellt wurde, erfolgte die Auslieferung mit dem ‘einfachen’ Sitz ohne Lordosenstütze. Die Rückenlehne ist dann aus den beiden Elementen: Blechschale mit Federkern und Rosshaarauflage aufgebaut. Diese Konstruktion bietet im Lendenbereich nur wenig Stützung da eine separate Lordosenstütze fehlt. Fahrer mit Rückenproblemen klagen, dass der Rücken ‘duchhängen’ würde und bekommen auf langen Strecken Schmerzen. Neben der Variante, den Sitz im unteren Bereich z. B. durch eine Unterstützung des Federkerns aufzupolstern, bietet Mercedes eine Nachrüstmöglichkeit für eine pneumatische Lordosenstütze.

Hierzu sind folgende Elemente über Mercedes zu beziehen:

A1409102375 Polstereinlage  –  Luftkissen mit rückseitiger Verstärkungsplatte aus Filz

A1269100038 Ventil  –  Handpumpe

A0001581435 Unterdruckleitung – Kunststoffschlauch zur Zuleitung des Luftdrucks

 

Zur Montage des Luftkissens muss das Sitzkissen aus der Integralschale demontiert werden. Der Sitzbezug ist nur mittels Kunststoffklammern und einer Sattlerklammer am Federkern befestigt und kann entsprechend einfach ausgehängt werden. Folgend können Sitzbezug und Rosshaarauflage vom Federkern abgehoben werden. Die Polstereinlage wird nun mittig ausgerichtet. In der Höhe kann diese je nach gewünschter Stützung des Rückens weiter oben oder unten befestigt werden. Die Befestigung erfolgt mittels Sattlerklammern oder kleinen Kabelbindern.

 

Die Druckleitung wird parallel zu den Kabeln der Stellmotoren verlegt, um ein Abquetschen beim Verfahren des Sitzes zu verhindern. Die Handpumpe wurde vorne rechts am Sitzkissen montiert. Damit ist diese aus der normalen Sitzposition erreichbar, ohne sich aus dem Sitz nach vorne lehnen zu müssen.

R129 Schalter Sitzverstellung lose

Im Mercedes SL der Baureihe R129 ist die Schalteinheit für die elektrische Sitzverstellung in die Türverkeidung integriert. Diese ist vorne in die Türverkleidung eingehackt, hinten wird über Blechfedern ein kraftschlüssiger Sitz erzeugt. An der Oberkante wird eine Metall/ Kunststoffleiste aufgeschraubt, die das Teil zusätzlich hält.

Durch das hohe Gewicht der Schaltereinheit können die Haltenasen an der Vorderseite abbrechen. Dadurch sitzt diese nur noch recht lose in der Türverkleidung sitzt. Zwischen den Teilen entsteht ein unschöner Spalt.

 

Das Problem lässt sich im frühen Stadium beheben, indem man die auf der Rückseite der Bedieneinheit angeschraubten Kunststoffleisten austauscht sofern Haltenasen abgebrochen sind. Die filigranen Befestigungsschräubchen sollte man einkleben, oder besser, die ganze Leiste auf den Träger aufkleben und verschrauben. In diesem Zuge kann man auch die Blechfedern gegen Neuteile tauschen. Die benötigten Teile sind:

Platte: A1297270111 (Fahrerseite oben); Platte: A1297270311 (Fahrerseite unten)

Platte: A1297270211 (Beifahrerseite oben); Platte: A1297270411 (Beifarerseite unten)

Feder: A1297270041 (wird 4 x benötigt)

 

An einem Kundenfahrzeug wurden in der Vergangenheit bereits Befestigungsversuche vorgenommen. Recht grobschlächtig wurde sogar eine Schraube in der Türverkleidung versenkt, um die lose Einheit zu fixieren. Ein Austausch der Halteleisten und Blechfedern führte hier leider nicht zum Erfolg. Die Kanten der Türverkleidung, in die die Blechfedern einrasten, waren offensichtlich schon etwas deformiert. Die Bedieneinheit lag immer noch nicht komplett auf dem Leder der Türverkleidung auf. Abhilfe konnte durch das Einbringen eines zusätzlichen Blechbügels geschaffen werden. Dieser wurde am unteren Schraubpunkt an der Bedieneiheit befestigt. Hierdurch erhält die Einheit eine zusätzliche Abstützung an der Türverkleidung.

Hirschmann Antennenstab

Mercedes, BMW und diverse andere Hersteller haben in den 80er und 90er Jahren Automatikantennen der Firma Hirschmann verbaut. Im Gegensatz zu Ihren manuellen Pendants fahren sich diese mit Einschalter der Zündung oder des Radios selbsttätig aus. Heute werden solcherlei Gimmiks nur noch selten angeboten. Wahrscheinlich ist das Aussterben dieser Antenne auch darauf zurück zu führen, dass diese ein gewisses Maß an Pflege benötigen. Der Antennenstab sollte von Zeit zu Zeit mit einem Tuch gereinigt werden. Zur Schmierung eignet sich am besten ein Trockenschmiermittel, da dieses nicht zum Verharzen neigt und auch keinen Staub und Schmutz bindet.

Ist es schon soweit und die Antenne fährt nicht mehr in Gänze aus oder ein, kann wie folgt vorgegangen werden. Befestigungsmutter an der Karosseriedurchführung komplett lösen. Dann die Zündung einschalten. Der Motor schiebt jetzt den Antennenstab plus Führungspeitsche (Kunststoffband mit Verzahnung) aus dem Automaten. Jetzt kann man die Antenne manuell auseinanderziehen und die groben Verschmutzungen mit Bremsenreigiger lösen. Es hilft dabei immer wieder Reiniger von hinten in das Teleskop einzuspritzen und dieses ineinender zu schieben und auseinander zu ziehen. Ist der Schmutz beseitigt, sollte das Teleskop auf Korrosionsspuren untersucht werden. Lassen sich solche nicht mit Metallpolitur beseitigen, hat sich der Rost bereits duch die Verchromung gefressen . In diesem Fall sollte man sich ein Ersatzteleskop beschaffen. Zwar kann man durch die Reinigung das Teleskop wieder gangbar machen. Der Rost wird den Motor aber kurzfristig wieder stoppen. Das passende Ersatzteleskop lässt sich auf der Antennenspitze identifizieren. Hier steht bei Hirschmann Antennen eine eingeschlagene zweistellige Nummer.

Der gereinigte oder neue Teleskopstab sollte wieder zu zweit eingesetzt werden. Der erste Mann schaltet das Radio aus, der zweite Mann schiebt die Führungspeitsche in den Automaten. In der richtigen Stellung eingesetzt – Ausrichtung der Verzahnung – greift das Antiebsritzel in die Verzahnung und zieht die Antenne selbstständig ein. Das Ein- und Ausschalten des Radios ist evtl. mehrfach zu wiederholen, bis die Verzahnung greift. Dann muss nur noch die Befestigungsmutter ganz leicht (2 Nm!) angezogen werden und die Antenne sollte wieder klaglos funktionieren.

Scheinwerferhöhenverstellung

Ab dem Jahr 1991 mussten alle neuen Fahrzeuge ab Werk mit einer Scheinwerferhöhenverstellung, auch als Leuchtweitenregulierung bezeichnet, ausgerüstet werden. Viele Hersteller installierten hydraulische Systeme, welche hauptsächlich auf drei Komponenten basieren. Einem Geber im Innenraum, den Leitungen zu den Scheinwerfern sowie den Nehmern, welche zwischen Scheinwerfer und Scheinwerferrahmen befestigt sind. Gefüllt sind diese Systeme mit Gylkol oder einem Glykol-Wasser Gemisch. Das System basiert auf dem Prinzip, dass man durch Drehen an dem Geber im Innenraum einen Kolben verschiebt, der die Flüssigkeit verdrängt. Da diese inkompressibel ist, wird der Kolben im Nehmerzylinder mit Druck beaufschlagt, Kolben und Kolbenstange verschieben sich und kippen dadurch den Scheiwerfer.

Das Problem dieser hydraulischen Systeme besteht heute darin, dass diese undicht werden und sich dadurch Luft im System befindet. Der Druck des Geberzylinders komprimiert nun also nur Luft anstatt durch die Flüssigkeit weiter gegeben zu werden. Da es sich um ein sicherheitsrelevantes Bauteil handelt, wird einem Fahrzeug mit defekter Scheinerferhöhenverstellung die Tüv/ Hauptuntersuchungsplakette verweigert.

Um dieses Problem zu beseitigen, bieten wir Ihnen drei Alternativen an. Einen kompletten Systemtausch, wie von den Fahrzeugherstellern angeboten. Diese Lösung ist die teuerste, da alle Komponenten ausgetauscht werden müssen. Das System wird im geschlossenen Zustand geliefert und muss auch so verbaut werden, um das Eindringen von Luft zu verhindern. Die zweite Lösung besteht aus einer Umrüstung auf elektrische Komponenten. Diese Systeme arbeiten zuverlässig, stellen allerdings eine Abweichung zum Originalzustand dar. Die dritte Alternative besteht darin, das verbaute System zu reparieren. Im ersten Schritt werden die Komponenten voneinander getrennt. Nacheinander werden diese wieder mit Glykol befüllt. Dabei ist es wichtig, jegliche Luft aus den Komponenten zu entfernen. Treten Undichtigkeiten auf, werden Leitungen und Zylinder ausgetauscht. Teilweise können die Zylinder auch mittels Epoxidharz abgedichtet werden.

Antennenloch verschließen

Mit dem Verbreitung des Handys in den 80 und 90 Jahren sind häufig Telefon Festinstallationen in Fahrzeugen vorgenommen worden. Leider wurde zu diesem Zweck häufig ein zusätzliches Antennenloch in die Dachaußenhaut oder den Heckdeckel gebohrt und ein schmucke Antenne z. B. in Form einer ‘Haifischflosse’ installiert. Heute steht der Fahrzeug Liebhaber vor dem Dilemma, dass nach der Demontage ein Loch im Blech zurück bleibt.

Für das Verschließen vom Antennenloch ist es nötig die Dachhaut wieder mit einem entsprechenden Blechflicken zu versehen. Dieser muss eingeschweißt und dann verzinnt oder verspachtelt werden. Die beste Fügemethode ist hier das MIG Löten, da es den Wärmeeintrag sehr gering hält. Diese Schweissarbeiten gehen natürlich mit dem  Lackieren des kompletten Karosserieteils einher. Aber es gibt auch Alternativen.

Von diversen Herstellern werden Antennenlochstopfen oder -schrauben angeboten. Hirschmann bietet unter der EAN 0000020614782 eine Abdeckschraube mit verchromter Kappe an. Diese ist qualitativ auf besserem Niveau als viele andere Angebote. Die verchromte Kappe kann in Wagenfarbe lackiert werden. Neben diesen Stopfen kann man das Antennenloch aber auch weiter nutzen und eine GPS Antenne installieren. Eine sehr unauffällige und auch schicke Variante wird dabei von Mercedes angeboten. Der R129 SL wurde seinerzeit mit einer GPS Installation mit entsprechender Antenne im Heckdeckel angeboten. Ab Werk wurde die Plastikkappe der Antenne in der jeweiligen Wagenfarbe lackiert. Diese Antenne lässt sich natürlich auch nachträglich beschaffen und in der gewünschten Wagenfarbe lackieren. Diese trägt die Teilenummer A1298201975 und lässt sich auch zu überschaubaren Kosten beim Mercedes Gebrautteile Center bestellen.