Rost ist der größte Feind unsere geliebten Fahrzeuge. Er ist nicht zu vermeiden, wenn das Fahrzeug regelmäßig bewegt wird und evtl. sogar auch mal eine Regendusche abbekommt. Da die meisten Fahrzeuge ursprünglich nicht als Ausstellungsstücke vorgesehen waren, sondern saisonal oder ganzjährig bewegt wurden, haben eigentlich alle Fahrzeuge an der ein oder anderen Stelle Rost.
Handelt es sich um rein oberflächlichen Rost, wie er häufig an abgeplatzem Lack oder auch an Fahrwerksteilen vorkommt kann man diesen noch mit einem Schleifflies, Schleifpapier oder einer Drahtbürste entfernen. Wütet der Rost schon länger, hat sich dieser tiefer in das Material hinein gefressen. Die Oberfläche weist dann Rostnarben also kleine Vertiefungen im Metall auf. In einem weiteren noch fortgeschritteren Stadium hat der Rost bereits Lagen des Metalls angelöst. Wird die Oberfläche mit einem Schraubenzieher angekratzt fallen Rostschuppen ab. Ist die Oberfläche bereits rostvernarbt oder blätter Rost ab, ist neben der Zopfbürste das Sanstrahlen die beste Wahl zur Rostbeseitigung.
Eine Sandstrahlpistole kommt vor allem an großen Teilen zum Einsatz, welche sich nicht vom Fahrzeug demontieren lassen. Achsteilen und ähnliches sollte man in einer Strahlkabine bearbeiten, da das Sandstrahlen grundsätzlich mit einer starken Staubentwicklung einher geht.
Wer darüber nachdenkt sich eine Sandstrahlpistole zuzulegen, muss auch in einen Kompressor mit ausreichender Leistung investieren. Für sicheres Arbeiten sollte man neben einer guten Staubmaske auch eine Schutzbrille/ Gesichtsschild, Gehörschutz und Arbeitshandschuhe anziehen.
Für den semiprofessionellen Bereich werden drei Typen von Sandstrahlpistolen angeboten. Sandstrahlpistolen mit Vorratsbecher, diese in der Ausführung mit und ohne Rückgewinnung sowie Pistolen, die das Strahlgut über einen Schlauch ansaugen.
Sandstrahlpistolen mit Becher eigen sich vor allem für kleine Rostbereiche an Karosserien von wenigen Quadratzentimetern, da der Becher nur eine begrenzte Menge an Strahlgut aufnehmen kann.
Die Variante mit Rückgewinnung ist an der Düse mit einem Gummiaufsatz versehen. Theoretisch soll das von der Oberfläche zurückprallende Strahlgut über diesen Gummiaufsatz gesammelt und in einen Auffangsack befördert werden. In der Praxis hat sich diese Variante als untauglich erwiesen. Der Gummiaufsatz verdeckt den Blick auf den Bereich in dem gestrahlt wird. Die Pistole muss also immer wieder vom zu strahlenden Objekt abgehoben werden, um den Strahlfortschritt zu begutachten. Auch findet eine erhebliche Menge des Strahlguts seinen Weg vorbei am Gummiaufsatz. Die Arbeiten sind alles andere als staubfrei. Die Menge des rückgewonnenen Strahlguts ist verhältnismäßig gering. Sollen also vor allem kleine Bereiche gestrahlt werden, ist die einfache Sandstrahlpistole ohne Rückgewinnung vorzuziehen.
Für Größere Bereich an der Karosserie eignet sich am besten eine Sandstrahlpistole mit Ansaugung über einen Schlauch. Dieser trägt am Ende ein Metallrohr, welches im Eimer mit Strahlgut versenkt wird. Die Pistole kann so kontinuierlich Strahlgut ansaugen, bis der mehrere Liter fassende Eimer leer ist. Im Praxistest hat sich die abgebildete Pistole als sehr tauglich heraus gestellt. Ein wichtiges Kriterium ist allerdings die Länge des Schlauchs. Ist dieser zu kurz, zieht man diesen öfter aus dem Eimer und muss die Arbeit unterbrechen. Ein längerer Schlauch schafft Abhilfe.
Als Fazit kann man sagen, dass gezeigten semiprofessionellen Sandstrahlpistolen ihre Aufgabe sehr gut erfüllen. Das Handling ist denkbar einfach, die Rostentfernung erfolgt sehr gründlich. Die so behandelte Fläche sollte aber umgehend weiter behandelt werden, da das Metall nach dem Strahlen keinerlei Schutz gegen Oxidation aufweist.