Wer ein vom Rost geplagten Mercedes G besitzt hat mit grosser Wahrscheinlichkeit schon die Unterkanten der Türen entrosten müssen. Ohne Konservierungskur zerfallen die Türen zunehmend. Bei unserem letzten Restaurationsprojekt haben wir uns nicht für eine Instandsetzung entschieden sondern haben eine sehr gute gebrauchte Tür verbaut.
Wie wir dann beim Zusammenbau nach dem Lackieren erfahren mussten, hat es eine Änderung am Faltenbalg der Kabeldurchführung gegeben. Der Mercedes W460 Faltenbalg (sowie frühe W463) ist rund und hat die Teilenummer A1268210297, der von späteren W463 Modellen ist eckig, bedeutend grösser und trägt die Teilenummer A4638210197. Wie kommt nun das Runde ins Eckige?
Anstatt nun die B-Säule aufzuschneiden, respektive die Tür zuzuschweissen, haben wir ein kleines Blech (70 x 40 x 1,5) angefertigt und dieses mittig mit einer 25 mm Bohrung versehen. Dieses Blech wollten wir aufgrund der bereits erfolgen Lackierung nicht mit Schrauben oder Nieten fixieren. Anstatt dessen haben wir auf der Rückseite zwei Blechlaschen aus 0,8 mm Blech angepunktet – leider war das Schweissgerät zu stark eingestellt, weshalb das Blech ein wenig gelitten hat. Dieses Blech haben wir noch mit Rostschutzgrundierung und Schwarzmatt konserviert. Wenn man die
Laschen nun um 90° umbiegt, können diese in die rechteckige Aussparung eingeführt und umgebogen werden. Da die Laschen nur eine 0,8 mm Blechstärke haben, funktioniert dies auch ohne grossen Kraftaufwand. Zur Abdichtung haben wir noch vor dem Einsetzen des Blechs Nahtabdichtung auf die Rückseite aufgetragen.
Nun kann der originale W460 Faltenbalg in die Tür eingefädelt werden. Wenn wir unser Blech nicht so mit dem Schweissgerät malträtiert hätten, sähe dieses fast so aus als hätte es Mercedes so vorgesehen.