Warmstartprobleme KE-Jetronic

Eins der typischsten Probleme an Fahrzeugen mit KE-Jetronic ist ein schlechtes ‘Warmstartverhalten’. Dieses äussert sich darin, dass sich ein warmer Motor nur durch wiederholtes Orgeln starten lässt. Bei vielen Fahrzeugen muss man sogar von einem  schlechten ‘Wiederstartverhalten’ sprechen. Nach einem ersten Laufenlassen von wenigen Sekunden kann man das Fahrzeug nur noch durch Orgeln ein zweites mal starten.

Das Problem entsteht meist durch defekte Komponenten in der Kraftstoffförderanlage. Die Kraftstoffpumpe fördert das Benzin in einen Druckspeicher und von dort aus in den Mengenteiler. Wird die Pumpe abgestellt, soll der Druck bei knapp unter 3 bar im System erhalten bleiben. Dies erfolgt auf der Seite der Kraftstoffförderung über ein Rückschlagventil am Pumpenausgang und den Druckspeicher, dessen Kolben über eine vorgespannte Feder den Druck im System hält.

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Leider fällt eine der Komponenten früher oder später aus. Hierdurch fällt der Druck im System auf 0 bar ab. Ist der Motor betriebswarm, bilden sich Dampfblasen vor den Einspritzdüsen. Aber auch wenn dieser noch kalt ist, muss georgelt werden. Der Grund hierfür liegt in einer KE-spezifischen Kaltstartautomatik. Diese spitzt über ein elektronisch gesteuertes Ventil (Kaltstartventil) zusätzlich Benzin ein und überbrückt die Trägheit des Mengenteilers. Dieses System wird 7 Sekunden nach dem Kaltstart deaktiviert und wird bei einem Neustart nicht mehr aktiv. Die mechanischen Düsen müssen nun den Kraftstoff für den Wiederstart liefern. Da diese aber erst oberhalb von 2,8 bar abspritzen, braucht es einige Zeit bis genügend Kraftstoff in die Zylinder gelangt.

image credit: Bosch Technische Unterrichtung Benzineinspritzung KE-Jetronic 1984

image credit: Bosch Technische Unterrichtung Benzineinspritzung KE-Jetronic 1984

Für die Diagnose des Problems muss der Benzindruck vor dem Mengenteiler gemessen werden. Wenn nach dem Abstellen des Motors der Benzindruck ohne Verzögerung abfällt, ist das Rückschlagventil defekt. Wird der Druck noch kurz gehalten, fällt dann aber ab ca. 2,8 bar rapide ab, liegt es am Druckspeicher. Da beide Komponenten meiste schon 25-30 Jahre auf dem Buckel haben, sollte man beides tauschen.

Auf den Bildern sind die relevanten Komponenten eines Mercedes 107er 280 SLCs zu sehen.

Mercedes SLC

Soeben haben wir ein neues Projekt für einen Kunden beendet.

Wir wurden vor wenigen Wochen mit der Aufgabe betraut, diverse Korrosionsschäden und technische Probleme zu beheben und den Mercedes SLC aufzubereiten. Neben dem Lack sollte vor allem der Motorraum in altem Glanz erstrahlen. Die Arbeiten umfassten folgende Positionen:

– Endspitze in Stand setzen; neben dem Aussenblech war auch das Innenblech des Schwellers sowie der vordere Ansatz des hinteren Längsträgers morsch

– Schwelleraussenblech auf ganzer Länge in Stand setzen

– Vordere Endspitze in Stand setzen

– Roststelle an hinterem Scheibenrahmen ‘beseitigen’

– Schloss-Querträger im Motorraum lackieren, Plaketten auffrischen

– Warmstartprobleme/ Wiederstartprobleme des Motors (KE-Jetronic)

– Nachrüstung Gutanlage Rücksitzbank

Anbei einige Bilder des schicken Mercedes SLC