Ein begehtes Extra war und ist eine Lederausstattung im Auto. Wenn diese Sonderausstattung gewählt wurde, erhielt der Kunde mindestens eine Bestuhlung des Fahrzeugs in Leder, teilweise auch Türverkleidungen, Armaturenbrett und Konsolen. Durch den Einfluss von Temperatur und Sonnenlicht bleicht das Leder aus und es wird spröde. Durch die Nutzung entstehen Falten, an der Oberfläche kommt es zu Abrieb. Da es sich in den meisten Fällen um deckgefärbtes Leder handelt, kommt nach und nach die Naturfarbe des Leders zum Vorschein. Gerade dunkles Leder wird dann unansehnlich. Bevor aber nun die grobe Keule rausgeholt und das bestehende Leder ersetzt wird, lohnt sich der Versuch das Leder zu färben. Dies stellt eine perfekte Alternative dar, um das Interieur wieder gepflegt erscheinen zu lassen und gleichzeitig originale Fahrzeugsubstanz zu erhalten. Für die Aufbereitung des Leders wird nur sehr wenig Material benötigt. Grundsätzlich benötigt man einen Reiniger, die Ledertönung und ein Pflegemittel zum Einpflegen des Leders und dem Schutz der Farbe. Diese Produkte kann man vollumfänglich beim Lederzentrum beziehen. Wenn es sich mal nicht um eine schwarze Innenausstattung handelt, kann man dem Lederzentrum ein Muster, wie z. B. eine Kopfstütze, zusenden und erhält dann kurzfristig eine speziell angemischte Ledertönung.
Bevor man mit der Arbeit beginnt, sollte man die zu behandelnden Interieurteile ausbauen. Hierdurch ist gewärleistet, dass alle Stellen des Leders erreicht werden und dass man andere Teile nicht mit Ledertönung bekleckert. Für die Arbeiten empfiehlt es sich Einweghandschuhe anzuziehen.
Im ersten Schritt wird das Leder gereinigt und die Oberfläche in diesem Prozessschritt entfettet. Hierzu trägt man den Reiniger (im Lederzentrum heisst dieser: Lederreiniger mild) auf ein Schwämmchen auf, drückt diesen etwas, so dass das Mittel aufschäumt und reibt mit diesem Schaum den Sitz ab. Durch das anschließende Abreiben mit einem feuchten Tuch wird der meiste Schmutz vom Leder entfernt. Zur weiteren Vorbereitung kann man das Leder auch noch mit Reinigungsbenzin abreiben. Man sollte dies aber an einer verdeckten Stelle testen, da man evtl. mit Reinigungsbenzin ungewollt Farbe abträgt.
Bevor man nun die Ledertönung aufträgt, sollte das Leder wieder komplett bei Raumtemperatur abtrocknen. Weder sollte man die Interieurteile mit einem Heiluftfön trocknen noch auf eine Heizung stellen. In beiden Fällen würde nur übermäßig Hitze auf das Leder einwirken, was dieses unnötig austrocknet. Zum Färben des Leders wird die Ledertönung auf ein kleines mitgeliefertes Schwämmchen gegeben. Da die Tönung nur zu einem geringen Teil ins Leder eindringt, sondern die Pigmente primär auf der Oberfläche anhaften, sollte mit dem Schwämmchen getupft und nicht gestrichen werden. In einem Arbeitsgang sollte man einen Abschnitt, z. B. eine Wange, komplett betupfen. Hierdurch ergibt sich ein sehr gleichmäßiger Farbauftrag ohne Wolken. Sollen Risse oder Falten mit eingefärbt werden, kann man mit dem Schwämmchen die Farbe auch ein wenig einmassieren. Um eine bessere Deckung zu erzielen, kann man eine zweite Schicht auf die abgetrocknete erste Farbschicht auftragen.
Nach dem gänzlichen Trocknen der Farbe wird das Leder dann ein bis zwei mal mit dem Lederprotector eingerieben. Auch hierfür liegt dem Tönungsset ein Schwämmchen bei.